Was haben die Städte Köln, München oder Berlin gemeinsam? Richtig – es sind nicht nur super beliebte Studentenstädte, sondern haben auch unglaublich hohe Mietpreise. Nicht ohne Grund haben die Studenten bereits vor vielen Jahren aus der Not eine Tugend gemacht und WGs gegründet. Während allerdings die Zahl der Studenten immer mehr ansteigt und der Wohnraum immer knapper wird, ist selbst die Aufnahme in eine WG heutzutage gar nicht so leicht. Mittlerweile werden in WGs schon richtige Castings veranstaltet, bei denen die Teilnehmer um das freie Zimmer geradezu kämpfen müssen. Zwar nicht mit den Fäusten, aber dafür mit ihrem Auftreten, Charakter und Humor sowie ihrer Sauberkeit und den Kochkünsten.
„Sei mal etwas offener.“
Schüchterne und eher introvertierte haben es dabei am schwersten. Wie soll auch jemand, der selbst bei Präsentationen schnell ins schwitzen kommt und häufig zu Wortstolpereien neigt, eine ganze WG voller fremder davon überzeugen, ihn in die tolle Wohnung einziehen zu lassen?
Na, kommt dir diese Denkweise bekannt vor? Eigentlich bist du total lustig, unbefangen und cool drauf? Vorausgesetzt natürlich, du kennst deine Mitmenschen. Geht es nämlich darum mit fremden Menschen zu kommunizieren bist du plötzlich befangen, kriegst kein Wort heraus und weißt nicht, wo du hinschauen sollst. Kein Grund zur Sorge! Du musst kein TOP-Salesman sein um eine WG zu bekommen.
Trotzdem ist an dem Satz „Sei mal etwas offener.“ etwas Wahres dran. Du musst keine 180 Grad Charakterwende hinlegen und so tun als seist du jemand der du nicht bist, um das Zimmer zu bekommen. Denke immer daran, dass die Leute vor denen du stehst ganz normale Menschen sind. Atme durch, bleib locker und denk an die tolle Wohnung und erzähl ruhig etwas über dich. Schließlich bist du dort, weil die Leute dich ein wenig kennenlernen wollen.
„Also ich putze wirklich sehr gerne und kochen kann ich auch.“
Entspricht das wirklich der Wahrheit? Es soll ja wirklich solche Menschen geben und wenn du einer von denen bist, dann sag das. Denk dir aber keine Eigenschaften aus, die nicht für dich sprechen. Solltest du nämlich unter einem falschen Vorwand das WG-Zimmer bekommen, ist der erste Zoff schon jetzt vorprogrammiert. Sei ehrlich! Jeder besitzt einige tolle Eigenschaften, die dem WG-Leben zugute kommen. Halte also an denen fest. Schließlich willst auch du sicherlich mit Menschen zusammenleben, mit dessen Eigenschaften du auch klarkommst.
Der erste Eindruck zählt
Dies ist kein Bewerbungsgespräch, daher lass den Schlips und Kragen lieber mal im Schrank. Dennoch solltest du nicht unbedingt in Jogginghose und ungewaschenem Shirt in der WG auftauchen. Zieh dich ordentlich an, betrete die Wohnung schon mit einem Lächeln und stell dich jedem einzelnen vernünftig vor. In der Regel stellt man bereits während der ersten Minuten fest, ob man seinen Gegenüber leiden kann. Daher wirst auch du relativ schnell merken ob ihr zusammenpasst oder nicht. Kleine Mitbringsel wirken übrigens meistens schleimig und übertrieben – also lass das lieber sein.
Es liegt nicht an dir
Naja doch, irgendwie schon. Du passt halt nicht in die WG, aber das heißt nicht, dass du irgendetwas an dir verändern müsstest. Du musst nur nach einer anderen WG suchen. Es gibt unglaublich viele Studenten in den Städten, irgendeine WG wird schon etwas für dich sein. Bleib am Ball, sag dir bei Absagen immer wieder, dass du eine bessere WG findest und zweifel bloß nicht an dir selbst oder deiner Persönlichkeit. Wir wünschen dir viel Erfolg bei deiner Suche!